Karl-Peter Chilla
Trinitatis, Band 6
Choralvorspiele für die „festlose“ Zeit op. 61 u. a. Leicht spielbar – pfiffig – eng am Text
32 neue Choralbearbeitungen legt Karl-Peter Chilla in seinem nunmehr sechsten Band der Reihe Trinitatis vor. Der Untertitel verspricht leicht spielbare, pfiffige und am Text orientierte Stücke für den gottesdienstlichen Gebrauch. Der Schwierigkeitsgrad der Stücke ist in den allermeisten Stücken tatsächlich so leicht gehalten, dass sich die Sammlung sehr gut als Material für den ersten Unterricht eignet. Einigen Stücken ist eine Pedalstimme ad libitum beigefügt, weiterhin lassen sich mit etwas Geschick an mancher Stelle selbst ein paar Pedaltöne einfügen. Sparsame, an wichtigen Stellen eingesetzte Fingersätze unterstützen beim Üben. Eine sehr interessante Herangehensweise ist die Verknüpfung der Choräle mit Elementen bekannter Orgel- oder Klavierstücke, meist aus dem Bereich der Anfängerliteratur, die selbstverständlich im Vorwort aufgelistet werden.
Schwierigkeiten könnten eventuell auftauchen, wenn die sehr fein und passend ausgewählten Literaturzitate eine andere Taktart aufweisen und dadurch manches Stück ein paar Taktwechsel über sich ergehen lassen muss, die auf die kompakte Werkdauer bezogen doch recht heftig wirken. Wünschenswert ist eine saubere Durchsicht der Vorzeichen, die insbesondere der Zielgruppe dieser Werke zugutekommt; einige fehlende Warnakzidenzien untermauern dieses Anliegen. Insgesamt bietet diese Ausgabe eine sehr leichte, durchaus amüsante und praxistaugliche Ergänzung im Repertoire der Choralvorspiele.
Maximilian Pöllner