Am 21. August ist im Mainzer Dom der zweite Teilabschnitt der neuen Domorgel im Ostchor feierlich eingeweiht worden, nachdem bereits im September 2021 der erste Teilabschnitt am Marienaltar gesegnet worden war. Neben einem Konzert am Weihetag mit Domorganist Daniel Beckmann konnte die Öffentlichkeit auch an den darauffolgenden Tagen bei freiem Eintritt Gelegenheit haben, das neue Instrument zu hören – was sehr gut angenommen wurde. Die beiden Organisten repräsentativer Goll- und Rieger-Orgeln, Ulfert Smidt (Marktkirche Hannover, Goll-Orgel) und Sebastian Küchler-Blessing (Domorganist in Essen, Rieger-Orgel) ließen die Orgel am Montagabend gemeinsam mit Domorganist Daniel Beckmann erklingen. Am Dienstag spielte dann der Titularorganist der Kathedrale Notre Dame de Paris, Olivier Latry, auf dem neuen Instrument. Hier geht es zu den Konzerten (nicht nur) im Mainzer Dom.
Am Freitag, den 18. November 2022, um 20 Uhr findet in der St. Matthäus/Kirche im Kulturforum in Berlin-Tiergarten die Uraufführung von “Ich will zornig sein” – Psalmen für acht Frauenstimmen, Viola und Orgel – Texte Thomas Bernhard, Komposition Mayako Kubo – statt. Interpretinnen sind das Berliner Frauen-Vokalensemble sowie Miriam Götting (Viola) und Josefine Horn an der Orgel von St. Matthäus; die Leitung hat Lothar Knappe. Das Projekt bringt Neue Musik mit den unbekannten und kontroversen Psalmen Thomas Bernhards zusammen. Im explosiven Spannungsfeld zwischen Musik und Literatur wird sein Zorn profan und sakral zum Ausdruck gebracht. Thomas Bernhard meets New Music – „Bringt mir Schnaps, Ruhm und Ehre.“ (Foto: Erik-Jan Ouwerkerk)
Wie viele Menschen musizieren in ihrer Freizeit? Wie viele Frauen bekleiden Führungspositionen in Berufsorchestern? Wo kann ich was studieren? Antworten auf diese und andere Fragen bietet das miz – deutsches musikinformationszentrum unter www.miz.org. Eine neue Suchfunktion, die innerhalb weniger Sekunden Treffer zu den unterschiedlichsten Themen liefert, macht den Informationsschatz des miz noch schneller greifbar. Schnell und übersichtlich lassen sich Angaben zu über 10.000 Musikinstitutionen, statistische Daten, interaktive Karten, Beiträge und vertiefende Analysen zum Musikleben recherchieren. Thematisch deckt das miz alle zentralen Bereiche ab – von der musikalischen Bildung und Ausbildung über das Amateurmusizieren und die professionelle Musikausübung bis zur Musikwirtschaft.
Das Referat Kirchenmusik des Bistums Passau hat anlässlich des Orgeljahres 2021 eine siebenteilige Videoserie mit ausgewählten Orgeln im Bistum Passau produziert, die auf seinem YouTube-Kanal veröffentlicht werden. Die Filme widmen sich den Orgeln in der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt/Sammarei, in den Pfarrkirchen Mariä Himmelfahrt/ Vornbach am Inn, Mater dolorosa/Finsterau, St. Stephan/Malgersdorf, St. Thomas/Aicha a. d. Donau, in der Filialkirche St. Stephan/Bachling und schließlich in der Basilika St. Anna/Altötting. Ein Aspekt bei der Konzeption dir Videoserie war, dass Musik verwendet wurde, die von Komponisten aus dem Bistum Passau stammen oder mit diesem eng verbunden sind bzw. waren.
Orgelmusik in Zeiten von Corona ist ein gemeinsames Kompendium des Deutschen Musikrats, der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland, das 17 Neukompositionen enthält, die im Frühjahr 2021 komponiert wurden und als künstlerische Reflexionen der Corona-Zeit ein vielfältiges Panorama an Stimmungsbildern bieten. Ziel des Projekts ist es, das Musikleben nach der Krise wieder aktiv zu befördern und die Zuhörenden zu einer Auseinandersetzung mit den Pandemie-Erfahrungen anzuregen. Dazu sollen die Stücke im Herbst 2021 bundesweit in Gottesdiensten und Konzerten erklingen. Wenn Sie Teil des Projekts werden wollen und ein Konzert oder eine Andacht mit einer oder mehreren der Kompositionen durchführen möchten, können sich auf der Projekt-Website registrieren und – bei Durchführung einer Veranstaltung – den Sammelband als Print- oder Onlineausgabe kostenfrei erhalten.
Corona-Krise: Die Publikation Grundlagen für das Musizieren unter Pandemiebedingungen bündelt Forschungsergebnisse führender Forschungsinstitute in Deutschland zu diesem Thema und bietet mit dieser Übersicht eine Basis für die Erarbeitung von Hygienekonzepten sowie eine Grundlage für kulturpolitische Entscheidungen. Das Grundlagen-Papier wird laufend aktualisiert und spiegelt den aktuellen wissenschaftlichen Stand wider.
Bach ruft an – jede Woche die von Bach dafür komponierte Kantate als Anrufton des Smartphones: das bietet die neue App JSBach ringtone (Android), die Joachim Vogelsänger, Kirchenmusikdirektor an St. Johannis Lüneburg, programmiert hat. Bach schrieb bekanntlich für jeden Sonntag des Jahres mindestens eine Kantate. Die App stellt für jede Woche des Jahres den von Bach dafür vorgesehenen Kantatenbeginn als Klingelton auf dem Smartphone ein. Und das in höchster Klangqualität: Ton Koopman gab sein Einverständnis, die jeweils ersten 30 Sekunden seiner Einspielungen dafür zu benutzen. Wer über einen Spotify-Account verfügt, kann sich aus der App heraus die gesamte Kantate anhören.
Beim Brand der Kathedrale Notre-Dame de Paris im April 2019 wurde die große Hauptorgel zwar nur leicht beschädigt. Dennoch mussten alle 8000 Pfeifen ausgebaut werden, um gereinigt werden zu können. Der Abbau der Orgel begann Anfang August 2020 und konnte Anfang Dezember, zwei Monate früher als berechnet, abgeschlossen werden. Bis die Orgel wieder eingebaut und spielbereit ist, werden allerdings noch Jahre vergehen: Nach jetziger Planung soll das erste Konzert des restaurierten Instruments im April 2024 stattfinden.
Mit der Einweihung der „Bach-Orgeln“ und einer neuen Bach-Ausstellung im Schlossmuseum entführt der Erlebnisort „Bach in Arnstadt“ bald in das Leben Johann Sebastian Bachs in der barocken Residenzstadt. Die „Bach-Orgeln“ sind zwei von insgesamt zwölf Stationen, die pünktlich zum touristischen Themenjahr „Musikland Thüringen 2020“ im ganzen Freistaat Thüringen erklingen. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, das Leben Bachs und seine Musik durch multimediale Erlebnisstationen besser greifbar zu machen. Die „Bach-Orgeln“, die an insgesamt zwölf verschiedenen Orten zu finden sind, erinnern nicht nur optisch an eine Orgel. Wie beim großen Vorbild muss Energie durch das Treten eines Pedals selbst erzeugt werden – der Besucher wird als „Bälgetreter“ aktiv und mit Bachs Musik belohnt. Zusätzlich erhält er Informationen zum Leben und Wirken des Komponisten. Neben Arnstadt gibt es zehn weitere frei zugängliche Orgeln in Eisenach, Mühlhausen, Ohrdruf, Wechmar, Weimar und Altenburg.
Zum Tod von Wolfram Adolph
Wolfram Adolph, evangelischer Theologe, Musikwissenschaftler und langjähriger Herausgeber und Autor von Schott Music, ist am 20. März 2019 überraschend im Alter von 55 Jahren in Saarbrücken verstorben.
Adolph war Gründungsherausgeber und Chefredakteur der Zeitschrift organ – Journal für die Orgel. Mit ihm verliert der Verlag Schott Music einen sympathischen, engagierten und überaus sachkundigen Herausgeber.
Wolfram Adolph war ein Liebhaber vor allem des Französischen: der Musik (besonders derjenigen von Louis Vierne), der Orgeln (v. a. Aristide Cavaillé-Coll), nicht zuletzt der französischen Küche. Die zahlreichen Orgelreisen, die er organisierte, führten meist in das westliche Nachbarland, und nicht zufällig lebte er seit dem Jahr 2000 im Saarland.
Adolph war Initiator und langjähriger Projektleiter diverser Orgelfestivals (Kultursommer Rheinland-Pfalz, Institut Français in Mainz, Frankfurt u. a.), er begründete die Wormser Domkonzerte sowie die Internationalen Mannheimer Schlosskonzerte. Er war ferner Präsident des „Louis-Vierne-Instituts“ (Saarbrücken/Paris) sowie Inhaber und Künstlerischer Leiter des 1994 gegründeten Labels IFO classics, auf dem bis heute rund 200 zum Teil preisgekrönte Titel mit internationalen InterpretInnen publiziert wurden. Mehrere Werke internationaler Komponisten sind ihm persönlich gewidmet. Als Publizist und Referent war Wolfram Adolph im In- und Ausland gefragt. Er hatte diverse Lehraufträge inne.
„Als neue, unabhängige und überkonfessionelle Zeitschrift für die Orgel“ hatte er organ in ihrer ersten Ausgabe von 1998 vorgestellt. Weltoffen sollte die Zeitschrift sein und anspruchsvoll in ihren Beiträgen, der Aufmachung und dem Informationsgehalt. Wolfram Adolph hat diesen Anspruch als Herausgeber und Autor immer wieder eingelöst – wir sind ihm sehr dankbar dafür, dass wir ihn über 20 Jahre lang dabei begleiten durften.
Wir trauern um einen ganz besonderen Menschen.
Schott Music, im März 2019
Jean Guillou ist am 26. Januar 2019 im Alter von 88 Jahren in Paris gestorben. Olivier Messiaen, Marcel Dupré und Maurice Duruflé waren seine Lehrer. 1955 erhielt Guillou einen Ruf als Professor ans Istituto de Musica Sacra in Lissabon. Von 1958 an lebte er in Berlin, bis er 1963 als Titularorganist der Pariser Hauptkirche St. Eustache nach Frankreich zurückkehrte. Guillous technische Fertigkeiten sowie sein individuelles Verständnis für die Improvisationskunst machten ihn zu einem der weltweit führenden Orgelvirtuosen, auch als Pianist erntete er internationale Anerkennung. Seine exzellenten Kenntnisse der Orgel machten ihn darüber hinaus zu einem gefragten Berater für Orgelbauer; bekannte Instrumente wie die Orgeln der Tonhalle Zürich und des Auditorio de Tenerife gehen auf seine Entwürfe zurück. Als Komponist hat Guillou das Orgel-Repertoire mit einer Vielzahl eigener Werke sowie außergewöhnlicher Transkriptionen von Orchesterwerken bereichert. (Bild: © Schott Music, Mainz)