Giovanni Battista Pergolesi
Stabat Mater for Soprano, Alto and Organ manual
Arranged Organ part by Jan Devlieger
“Pergolesis ‘Stabat Mater’ […] zählt bis heute aufgrund seiner kompositorischen Prägnanz, seines expressiven Stils und der verhältnismäßig kleinen Besetzung zu den meist aufgeführten und beliebtesten Passionswerken. So wird mancher von den Corona-Einschränkungen geplagte Kirchenmusiker dankbar zu der vorliegenden Bearbeitung greifen, um mit seiner neu gewonnenen Spontanplanung eine nicht allzu kostspielige Passionsandacht kurzfristig anzuberaumen, die mit drei Mitwirkenden auch in den kleinsten Kirchenräumen unter Einhaltung der Abstandsregeln aufgeführt werden kann.” (Josef Miltschitzky)
Giovanni Battista Pergolesis Stabat Mater, welches der an Tuberkulose erkrankte Komponist nach legendenhaften Erzählungen kurz vor seinem allzu frühen Tod noch skizzenhaft aufnotieren konnte, zählt bis heute aufgrund seiner kompositorischen Prägnanz, seines expressiven Stils und der verhältnismäßig kleinen Besetzung zu den meistaufgeführten und beliebtesten Passionswerken. So wird mancher von den Corona-Einschränkungen geplagte Kirchenmusiker dankbar zu der vorliegenden Bearbeitung greifen, um mit seiner neu gewonnenen Spontanplanung eine nicht allzu kostspielige Passionsandacht kurzfristig anzuberaumen, die mit drei Mitwirkenden auch in den kleinsten Kirchenräumen unter Einhaltung der Abstandsregeln aufgeführt werden kann.
Der Herausgeber Jan Devlieger hat aus dem ursprünglichen Streicherquartett mit Generalbass einen einfachen, weitgehend primavista spielbaren Satz erstellt, der schon auf einem einmanualigen Positiv (mit dem Ambitus D–c3) gut spielbar ist, im 2. Satz („Cuius animam gementem“) aber dann wegen der Übertragung der harmoniestützenden Viola doch Dezimengriffe erforderlich macht. Die Mehrzahl der Sätze ist aber auch mehrmanualig realisierbar, so dass eine orchestralere Gesamtwirkung erzielt werden kann. Der neue Orgelpart hält sich eng an die instrumentalen Vorlagen, reduziert jedoch im Presto assai von Nr. 8 („Fac, ut ardeat“) und bei Nr. 12 („Amen“) die aus einem abgedruckten Faksimile ersichtliche Notation des stilo antico auf den heute gebräuchlicheren halben Notenwert. Das außerordentlich übersichtliche Notenbild verzichtet auf die bemerkenswert differenzierten artikulatorischen und dynamischen Angaben Pergolesis und nachfolgender Herausgeber und überlässt sie ganz der interpretatorischen Intuition der Ausführenden. Dies ist wohl möglicherweise etwas zu kurz gedacht, denn so werden manche mitwirkenden VokalsolistInnen möglicherweise eine andere im Handel verfügbare Edition bevorzugen. Ohne die Übersichtlichkeit des Druckbildes zu gefährden, wären einige wesentliche artikulatorische Angaben zumindest in den ersten Takten wünschenswert gewesen.
Der Edition sind in nachahmenswerter Weise außerdem mehrere Einzelseiten für Wendestellen beigefügt, welche die Autonomie des Orgelspielenden erhöhen und dankenswerterweise die zwar gerne geflissentlich „vergessenen“, gleichwohl aber gesetzlich erforderlichen Nachfragen beim Verlag für die Anfertigung autorisierter Wendeseiten erübrigen. Das dreisprachige Vorwort informiert summarisch über die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des Werks sowie über die hinter der Edition stehenden Überlegungen des Bearbeiters. Eine ungemein praxisnahe Edition, die in Zeiten schrumpfender kirchenmusikalischer Budgets eine breite Verbreitung finden wird.
Josef Miltschitzky