Werner Parecker

Scherzo für Orgel und Flöte

Verlag/Label: Strube Edition 3630
erschienen in: organ - Journal für die Orgel 2022/02 , Seite 56

Für mich eine tolle Entdeckung ist das Scherzo für Flöte und Orgel von Werner Parecker. Bereits 2007 komponiert, ist es erst vor Kurzem erschienen und erweitert das durchaus übersichtliche Repertoire an Originalkompositionen in diesem Bereich um ein mittelschweres, fast vierminütiges Werk, das ganz klassisch als Rondo angelegt ist. Mit einer farbigen, durchsichtigen Registrierung und der entsprechenden leichten Artikulation erlaubt das spritzige Stück mit den meditativ ruhigen Mittelteilen breite Einsatzmöglichkeiten in Gottesdienst und Konzert. Die vielen recht genauen Angaben zur Interpretation im Notentext vermitteln den Ausführenden ein klares Bild von den Vorstellungen des Komponisten. Durch die formale Geschlossenheit, die im Lauf des Stücks verdichtete Motivik und den Rollentausch der Flöte mit der rechten Hand der Orgelstimme entsteht ein schlüssiges, fast flüchtiges Konstrukt, an dessen Ende die Frage laut wird: „Schon vorbei?“
Auf das Erscheinungsbild seiner Ausgaben legt das Haus Strube gro­ßen Wert. So überrascht es nicht, dass allen drei Ausgaben ein sorgfältig erstelltes, übersichtliches Druckbild gemein ist.

Maximilian Pöllner