Harald Feller
Panta rhei / Danse macabre
für Orgel und Schlagzeug
Mit Danse macabre legt der Münchner Orgelprofessor Harald Feller – von dem auch eine Transkription von Listzs gleichnamigem Werk stammt – ein düster aufwühlendes Stück vor. Motor dieser gut siebenminütigen „Toccata satanique“ ist ein ostinater, unregelmäßiger, auf Zweier- und Dreier-Gruppierungen basierender Rhythmus, der eine vorwärtsdrängende Kraft entfaltet. Die sich aufbauenden Akkordballungen und -repetitionen der Orgel, kombiniert mit Begleitfiguren des Schlagzeugs auf Congas und Bongos, bringen ein jambisches Vorhaltsmotiv hervor, das das Stück durchzieht. Als Gegenpart taucht ein zweites, ruhigeres und mit Tempelblocks begleitetes Ganztonmotiv auf. Nach einer Steigerung mündet der sich ständig in einer Forte/Fortissimo-Dynamik bewegende Tanz in einen durch peitschende Akkorde rhythmisch aufgerauten sehr wirkungsvollen Schluss.
Hatte das Schlagzeug hier vor allem rhythmische Funktion, kommt ihm in Panta rhei mit der Marimba auch melodische Relevanz zu. Gemäß dem griechischen Aphorismus des „Alles fließt“ entstehen im Zusammenspiel der Instrumente berückende Klangwirkungen in einer an Messiaen angelehnten Harmonik, konterkariert durch martialisch sich aufbauende Akkordrepetitionen in den zwei Mittelteilen. Ein Werk von knapp sechs Minuten, das durch seine formale Geschlossenheit und die Vielfältigkeit der instrumentalen Handhabung besticht.
Christoph Kuhlmann