Wolfram Rehfeldt
Orgel Kaleidoskop, Heft 3
Wolfram Rehfeldt, jahrzehntelang Domorganist und Professor in Rottenburg am Neckar, legt mit seinem dritten Band Orgel Kaleidoskop eine praktische Sammlung von 18 Stücken für den liturgischen Gebrauch vor. Nach Band 1 und 2 sollte gerade für Anfänger eine praktische und einfachere Sammlung entstehen. Im Notentext finden sich bewusst kaum Angaben zu Registrierung und Dynamik, um die Stücke vielseitiger einsetzbar zu machen, sie also mit verschiedenen Registrierungen und veränderter Artikulation an unterschiedlichen Stationen im Gottesdienst einsetzen zu können.
Die Stücke weisen allesamt eine sehr klare Struktur und die unverwechselbare Klanglichkeit Rehfeldts auf. Manches Stück kommt dem versierten Organisten ungewöhnlich vertraut vor: Der Komponist hat sich bei den alten Meistern inspirieren lassen, diesen also ein wenig auf die Finger geschaut und manches Modell in eine neue Form gebracht. So finden sich etwa Anklänge an das Bachsche Choralvorspiel „Erbarm dich mein, o Herre Gott“ BWV 721, es gibt eine Air und zwischendurch meint man vielleicht ein Trumpet-Voluntary zu erhaschen.
Zwei kleine Wünsche für den nächsten Band hätte ich dann aber doch: ein wenig mehr Abwechslung in der Satzweise, insbesondere in der Begleitung, und zwischendurch ein paar kontrapunktische Elemente. Für den Gebrauch im Gottesdienst und im Orgelunterricht (insbesondere mit Anfängern) ist diese leichte bis höchstens mittelschwere Sammlung auf jeden Fall zu empfehlen. Gerade als Einstieg in neuere Musik eignen sich die Stücke, um (skeptischen) Schülern einen neuen Horizont zu eröffnen, ohne sie zu überfordern.
Maximilian Pöllner