Lothar Graap
Drei Choralpartiten über EG 56, 170 und 409
Nach wie vor erfreuen sich Instrumental-Duos à la „Orgel plus“ großer Beliebtheit. Daher entstehen permanent Transkriptionen beliebter Originalwerke, aber auch Neukompositionen unterschiedlichster Stilistiken. […]
Ebenfalls kompositorisch nach wie vor sehr aktiv ist der ehemalige Kantor der Klosterkirche Cottbus, Lothar Graap. Sein Gesamtopus umfasst inzwischen 761 Werke. Die Drei Choralpartiten über EG 56 („Weil Gott in tiefster Nacht erschien“), EG 170 („Komm, Herr, segne uns“) und EG 409 („Gott liebt diese Welt“) für Flöte und Orgel sind einfach, aber geschickt gesetzt und enthalten neben kleinen solistischen Orgelsätzen auch ein Flötensolo.
Etwas größer angelegt ist die Sonate für Flöte und Truhenorgel, wobei hier die ungewöhnliche und durchaus reizvolle Tonartenkonstellation des Mittelsatzes (A-Dur) zu den beiden Ecksätzen in G-Dur auffällt.
Eine neue Solo-Klangfarbe bietet die Partita Freu dich, du Himmelskönigin für Klarinette und Orgel. Die acht kurzen, abwechslungsreichen Sätze bieten eine willkommene Bereicherung des Repertoires für dieses Instrumentenpaar und sind, ebenso wie die beiden vorangegangenen Kompositionen, auch ohne Pedal realisierbar, ließen sich aber durchaus für selbiges „einrichten“.
Bei der Suite über Hinunter ist der Sonne Schein schließlich ist das die Flöte begleitende Tasteninstrument vom Komponisten nicht festgelegt. Die sechs Versetten können sowohl von der Orgel, dem Cembalo oder auch vom Klavier übernommen werden.
Alle diese Werke Graaps zeichnen sich durch große Spielfreude aus und sind wegen des nicht allzu großen Schwierigkeitsgrades auch relativ leicht realisierbar.
Christian von Blohn