Die Unbekannte aus Bordeaux

Es gibt nur wenige Zeugnisse über sie: kaum mehr als Archivakten und Zeitungsnotizen; Lexikonartikel, Literatur – Fehlanzeige. Germaine Labole, Dupré-Schülerin, Komponistin und Organistin an der Église Saint-Martial in Bordeaux, gehört zu den lange vergessenen Frauen, den „femmes invisibles“ der Musik­geschichte. Doch seit Anfang der 1990er Jahre tauchen ihre beiden Haupt­werke – eine Symphonie „en si mineur“ (1940) und ein posthum publiziertes „Triptyque“ (1966) – vereinzelt wieder in Einspielungen und Konzertprogrammen auf.