Compositori della Scuola Romana e Napoletana (Secolo XVIII)

17 Composizioni rare per clavicembalo

mit Werken von de Majo, Fago, Greco, Leo, Lorenzini, Selitto, Speranza für Cembalo (Orgel), Erstausgabe

Verlag/Label: Edition Walhall, EW462
erschienen in: organ – Journal für die Orgel 2019/04 , Seite 54
Während die neapolitanische Schule für Tasteninstrumente im 17. Jahrhundert eine Fülle von Drucken primär liturgisch basierter Kompositionen, Ricercare, Partiten und Canzonen aufweist, sind die gedruckten Quellen und Sammlungen im 18. Jahrhundert (mit Ausnahme von A. und D. Scarlatti) signifikant spär­licher zu finden. Der Herausgeber Jolando Scarpa stellt in seinem zweisprachigen Vorwort zur Sammlung Compositori della Scuola Romana e Napoletana (Secolo XVIII) die Autoren Greco, Selitto, Leo u. a. vor, die Präludien, Toccaten und Fugen zu ihren Hauptgattungen erwählt haben. Leider werden dabei die Quellen nicht genannt; es gibt lediglich den Verweis auf eine italienische Webseite – wo die Suche allerdings derjenigen nach der Nadel im Heuhaufen gleicht.
Gleichwohl tut sich eine Fülle von unerhört spannenden Entdeckungen auf, die nur in Kürze angedeutet werden können. Etwa die tonalen Wanderungen durch den gesamten Quintenzirkel in einer Fuge von R. Lorenzini, das halsbrecherisch virtuose Vogelgezwitscher in einem Divertimento von A. Speranza oder die unbequem liegenden Alberti-Bässe in einer dreisätzigen Toccata in E von N. Fago. Ungleich biederer und spieltechnisch einfacher die rein sonatenartigen Werke (auch wenn sie mit Toccata oder Fuga betitelt sind) von G. Sellito. Die Toccata und zugehörige Fuge in g von G. Greco fordert in einzelnen Partien eine enorme Grundschnelligkeit vor allem in der linken Hand.
Zur Wiedergabe einiger Werke des Bandes ist eine lange Unteroktav als Standard vorausgesetzt. Der vollständig aufgeführte Inhalt dieses Bandes würde sich für ein komplettes, höchst abwechslungsreiches und stets kurzweilig anzuhörendes Konzert anbieten.
Josef Miltschitzky