„luthenschlager und evangelischer pfyffer“

Huldrych Zwingli (1484–1531) gilt heute nicht allein in Organistenkreisen weithin als ausgemachter musikalischer Banause und asketischer Musikfeind unter den profilierten Refor­matorengestalten des 16. Jahrhunderts. Das eindeutige Gegenteil ist in Wahrheit jedoch der Fall gewesen! Der berühmteste unter den Schweizer Reformatoren hat die Orgelmusik und den Chorgesang aus seelsorgerischen und frömmigkeits-theologischen Erwägungen im Zuge seiner gottesdienstlichen Reformbestrebungen aus dem neuen (reformierten) Gottesdienst verbannt – was ihm die kirchenmusikalische Zunft wiederum bis heute nicht verziehen hat.