The Busy Drone
Nieuwe muziek voor het draaiorgel in het Orgelpark
4 von 5 Pfeifen
The Busy Drone ein wirkliches Kuriosum trägt diesen Namen und hielt 2008 im Amsterdamer Orgelpark Einzug: eine klangmächtige Drehorgel von 1924. Ob man Drone mit Drohne oder mit Basspfeife übersetzen mag beides geht, und in beiden Fällen läge man wohl richtig.
Ja und busy, also rundum beschäftigt, ist die Pfeifen-Drohne auf dieser Scheibe allemal und dies beinahe ununterbrochen! Sie propellert mit gehörigem Tempo und Orgelwind durch die Jahrzehnte und erzeugt Klänge, die ein einzelner Organist mit einem herkömmlichen Instrument allein niemals erzeugen könnte; es sei denn, er hätte so viele Arme und Beine wie ein Oktopus. Das ist der naheliegende Vorteil eines vollmechanischen Musikapparats: Man kann auf ihm scheinbar Unmögliches und Unerhörtes doch möglich machen. Natürlich wird das Ganze nicht mehr wie anno dazumal über ein Lochkartensystem gesteuert die Busy Drone lässt sich dank moderner MIDI-Technologie bequem von einem Computer oder einem MIDI-Keyboard aus bedienen.
Von dieser digitalen Möglichkeit haben sich jene Komponisten inspirieren lassen, die von den Verantwortlichen des Orgelparks eingeladen wurden, eigens für The Busy Drone Stücke zu schreiben. Was dabei herausgekommen ist, dokumentiert diese CD mit ihren 16 Titeln, die in ihrer jeweiligen Stilistik und Behandlung des Instrumentariums ganz unterschiedlich daherkommen und zwischen zwei und acht Minuten lang sind.
Daan Manneke (*1939) erinnert mit Listesso Tempo ein wenig an die einstige originäre Verwendung des Instruments als musikalische Unterhaltungsmaschine in den Roaring Twenties in einem belgischen Tanzlokal anfangs zumindest, bis jemand an ihr herumzuschrauben scheint und damit einiges durcheinanderbringt: so klingt das Stück dann auch an seinem Ende.
Corné Roos (*1989) spielt in Stilzwijgen Van Het Mechaniek mit instabilem Winddruck und bizarren Registrierungen, Roderik de Man (*1941) lässt in Fuerza interior Einflüsse südamerikanischer Musik spürbar werden. Chiel Meijering (*1954) macht in seinem rastlos betriebsamen Here today, down tomorrow reichlich Gebrauch von all dem integrierten Schlagwerk in der Busy Drone wie Große und Kleine Trommel, Becken, Wood block und anderem mehr. Jedes Werk ist eine kleine Entdeckungsreise für sich und offenbart neue, unerhörte Seiten an einem Instrument, das man doch eigentlich gut zu kennen glaubt. Außerdem sind sämtliche Titel einzuordnen als absolut zeitgenössische Musik auf kompositorisch hohem Niveau. Aber: Angst vor Neuer Musik braucht hier niemand zu haben im Gegenteil, das Zuhören macht richtig Laune
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Christoph Schulte im Walde