Glauser, Max (*1937)
Mister Mendelssohn go strange
Sechs Stücke für Orgel
… Ganz anders kommt der Band Mister Mendelssohn go [sic!] strange von Max Glauser daher, der ebenso wie Planyavsky ein Schüler von Anton Heiller (192379) war. Der Titel der Sammlung ist ein wenig irreführend und wohl eher aus verkaufsstrategischen Gründen gewählt, ist am Ende darin doch nur ein einziges Stück von Mendelssohn, sein berühmter Hochzeitsmarsch, als Bearbeitung enthalten. Die anderen Werke basieren auf teilweise allzu bekannten Jazz-Standards wie dem St. Louis-Blues So what von Miles Davis (hier Miles David geschrieben man verzeihe den Druckfehler), einer kurzen Eigenkomposition (Peanuts) und zwei Schweizer Volksliedern (Emmentaler Hochzeitsmarsch, Variationen über Sisch äben e Mönsch uf Aerde).
Die Stücke sind insgesamt recht solide und gekonnt gesetzt und teilweise gar nicht so einfach zu spielen. Für die Standards sollte man allerdings ein klein wenig Gespür für das Jazzidiom wie die ternäre Rhythmik etc. mitbringen. Die Verwendbarkeit gibt der Komponist, der ja als ausübender Organist selbst in der spielerischen Praxis steht, als vielfältig an: für Amateure und Profis, in Konzerten und eine sinnvolle Platzierung vorausgesetzt auch im liturgischen Rahmen.
Christian von Blohn