Gioachino Rossini:
Fantaisie
für Klarinette und Orgel bearbeitet von Harald Feller
… Weder tiefschürfend noch ernst noch doppelbödig zeigt sich Gioachino Rossinis Fantaisie. Im Original für Klarinette und Pianoforte geschrieben, hat Harald Feller lediglich den Klavierpart für Orgel so umgeschrieben, dass das Ganze ein „leicht orchestrale Fülle“ erhält.
Das Ergebnis ist alles andere als „große“ oder gar „spektakuläre“ Musik. Die Fantaisie ist ein quirliges, lebendiges Stück Musik in Form von Variationen, eingeleitet mit leicht aufgeblasen sich gebender Dramatik. Das Ganze ist durchgehend gefällig im Tonfall, zeichnet durch und durch das Bild eines den Freuden des Lebens nahe stehenden Menschen, einer, der den leiblichen Genüssen der Welt nicht abgeneigt war. Und am Ende sind es dann die Rätsel der Kunst, die einem Komponisten, dessen immense Leibesfülle schlicht Ausdruck nimmersatter Gourmetfreuden war, ein solch filigranes Machwerk aus der Feder fließen lassen. Aber auch das ist eben eine Kunst: der Schönheit des Lebens in ungekünstelter Form eine – wie in diesem Fall – musikalische Gestalt zu geben.
Für Interpreten sicherlich eine willkommene Repertoireerweiterung, für die Hörer ein unbeschwert zu genießendes Stück Musik, das durchaus Lust zu mehr macht – vielleicht sogar als Appetizer dienen kann für ein After-Concert-Date bei „Tournedos Rossini“ …
Wolfgang Valerius