Concerto festivo
25 Jahre Stuttgarter Barock-Collegium. Werke von Albinoni, Rathgeber, Aldrovandini, J. S. Bach, Brahms, Telemann, Dvorák, Raiser, Manfredini
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Eckhard Schmidt und Rudi Scheck (beide Trompete bzw. Corno di caccia), sowie Christian-Markus Raiser (Orgel) sind viel beschäftigte Musiker, die jeweils für sich an verschiedenen Konzertstätten weltweit auftreten, sich jedoch auch bei Gelegenheit unter dem Namen Stuttgarter Barock-Collegium zusammenfinden, um vor allem Musik aus der Barockzeit aufzuführen. Die Crux ist jedoch, dass dabei die meisten Werke für ihre Besetzung erst transkribiert werden müssen.
Das Stuttgarter Ensemble hat zu seinem 25-jährigen Bestehen eine CD eingespielt, auf der neben Barock-Werken jedoch auch Stücke aus der Romantik und der Gegenwart zu hören sind. Was nun an Concerti oder Sonaten der Zeitgenossen J. S. Bachs auf dem eingespielten Programm steht, ist, von der Besetzung her gesehen, schwer verdauliche Kost. Es ist allenthalben bekannt, dass die Solostimmen in den Kompositionen von Tomaso Albinoni, Valentin Rathgeber, Giuseppe Aldrovandini, Georg Philipp Telemann oder Francesco Manfredini auch von Trompeten oder anderen geeigneten Instrumenten übernommen werden können. In dieser geballten Zusammenstellung und in dieser teils harten Tonschärfe ermüdet das Ohr jedoch schnell. Das Interesse lässt etwa bei den schlicht im Terzenabstand geführten Stimmen beider Blechinstrumente sehr schnell nach. Man wird an das Bonmot erinnert: Vivaldi hat ein Concerto grosso geschrieben, das aber fünfhundert Mal.
Geradezu traurig wird es bei den beiden Kantatenstücken von Bach. An den Arien Wir eilen mit schwachen, doch emsigen Schritten und Schafe können sicher weiden klebt zuviel Erdenschwere. Das Largo aus der Sinfonie Nr. 9 von Dvor?ák, hier mit Orgel, Trompete und Corno di caccia, ist auf dieser Einspielung fehl am Platze, Präludium und Fuge g-Moll WoO 10 von Johannes Brahms für die Orgel allein wohl ebenso.
Übersättigt von den vielen stimmlichen Parallelführungen im Konzert für zwei Trompeten und Orgel von Manfredini am Schluss der CD fragt man sich vergeblich nach dem roten Faden des Programms. Hinzu kommt, dass von der Mühleisen-Orgel der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Leonberg, die nicht nur in den Registernamen, sondern auch von der Intonation her zahlreiche französisch inspirierte Stimmen enthält, leider so wenig reizvolle Klangfarben zur Geltung kommen. Vom festlichen Glanz, von dem im Motto dieser CD die Rede ist, hört und spürt man leider sehr wenig.
Christian Ekowski