Bach Meets Electro
Vera Klaiber – Fernando Lepe Arias – Christian Zimmermann
Bewertung: 4 von 5 Pfeifen
Interpret:innen der CD sind Vera Klaiber an der Orgel sowie das Duo nandman, bestehend aus Fernando Lepe Arias und Christian Zimmermann (Piano, Synths & Electronics), wobei die Arrangements von Christian Zimmermann komponiert sind. Ganz im Sinne des Titels präsentiert die CD frei behandelte Fragmente aus verschiedenen Kompositionen von Johann Sebastian Bach. Der Stil der insgesamt neun Titel changiert in filmmusikalischen Bereichen und von Unterhaltungs- und Tanzmusik bis hin zur traditionellen barocken
Orgelmusik. Typisch sind dabei zitathafte Motti, die über weite Strecken in einen starken Beat genommen werden. Die mal bassigen, mal sphärischen Sounds umhüllen die geneigten Hörer und sind dazu geeignet, den Alltag vergessen zu machen.
Das Booklet nennt nicht nur die Disposition der für die Aufnahmen gespielten Winterhalter-Orgel der Johanniskirche in Künzelsau, sondern informiert auch genau über die verwendeten elektronischen Instrumente: „Als Syntheziser (Klanggeneratoren) kamen zum Einsatz: Moog Subsequent 37, Korg Minilogue XD, Sequential Prophet REV2-16, Modal Cobalt 8X, Yamaha Motif X8. Die Percussions basieren zumeist auf selbst eingespielten Samples, die klanglich modifiziert wurden. Die Klavierparts wurden auf einem Shigeru Kawai SK-3 Classic Conservatory Grand Piano aufgenommen.“
Das gut abgemischte klangliche Angebot der CD fordert mindestens einen Boomster, besser ist eine potente Stereoanlage. Für die Aufnahmetechnik waren Frank Schultz mit Protonmusic und Klaus Faika, einschließlich Musikproduktion, mit seinem Label Organum verantwortlich; das Mixing und Mastering übernahm David Merkl MSM-studios.
Untergebracht ist die CD in einer platzsparenden und umweltschonenden Hülle, in der sich auch das informative Booklet befindet. Christian Zimmermann schreibt hier zum musikalischen Prozess: „Die Energie von unermesslicher Fülle aus der Musik von Bach erzeugt eine Haltung, die bei der Entstehung und Interpretation dieser Stücke prägend war und ist: Dienen, nicht (Zu)Dröhnen.“
Daniela Philippi