Krebs, Johann Ludwig
Ausgewählte Orgelwerke, Band 2: Orgeltrios
hg. von Felix Friedrich
Wer künftig Johann Ludwig Krebs spielen möchte, hat nun die Auswahl zwischen der allseits bekannten Breitkopf-Ausgabe und der Neuausgabe bei Schott. Über die Qualität der Orgelwerke, namentlich der hier publizierten Trios, muss kaum ein Wort verloren werden. Gerade kammermusikalisch geprägten Stücken galanten Stils macht der wohl berühmteste Bach-Schüler seinem Meister alle Ehre.
Beide Gesamtausgaben mit Urtextanspruch treten so unweigerlich in eine gewisse Konkurrenz zueinander. Tatsächlich fällt das Votum für die eine oder die andere Edition schwer. Mit Gerhard Weinberger und Felix Friedrich waren ausgewiesene Experten für die Orgelkompositionen der Bach-Nachfolgegeneration am Werk. Erhebliche Unterschiede im Notentext waren bei Stichproben nicht auszumachen und so werden sich die Entscheidungskriterien auf jeweils eher persönliche Geschmacksfragen beschränken.
Der kritische Bericht ist bei Schott der Ausgabe beigefügt, was im Zweifelsfall eine Hilfe sein kann, während er zumindest für die neueren Auflagen der Breitkopf-Edition auf der Verlagshomepage heruntergeladen werden kann. Das Druckbild ist in beiden Fällen tadellos, nach subjektiver Einschätzung des Rezensenten bietet allerdings der etwas kernigere Notenstich bei Breitkopf dem Auge mehr Ankerpunkte. Schließlich könnte die Beschaffenheit des heimischen Notenpults den Ausschlag für Hoch- (Schott) oder Querformat (Breitkopf) geben.
Axel Wilberg