Gabriel Isenberg
Aufbrüche
Die Geschichte der Orgeln in Taizé und das Wirken Jean Jaquenods
Das 100. Geburtsjahr des „Taizé-Komponisten“ Jacques Berthier (1923–94)1 gibt Anlass, einen Blick auf die Geschichte der Musik in Taizé zu werfen. Die von Berthier entwickelten „Taizé-Gesänge“ sind zum klingenden Signet einer eigenen Form der Spiritualität geworden: In ihrer Einfachheit und durch die ständige Wiederholung sind sie Einladung an alle zur gemeinsamen Teilhabe am liturgischen Geschehen. Die Orgel nimmt dabei keine herausragende Rolle ein. Ein Blick zurück zeigt jedoch, dass Orgelmusik in den ersten Jahrzehnten der Gemeinschaft von Taizé sehr wohl eine weitaus prominentere Rolle spielte. – Maßgeblich ist hier der Organist und ehemalige Taizé-Bruder Jean Jaquenod (1933–2022) zu nennen – eine prägende, aber in seinem Verhältnis zu Taizé auch innerlich zerrissene Persönlichkeit. Sein Name ist mit der Geschichte der Orgeln in Taizé eng verbunden. Hier sollen die wechselvolle Geschichte der Orgeln in Taizé und die Lebensstationen, Projekte und Gedanken Jean Jaquenods nachgezeichnet werden.