Ott, Christian

Absage an eine kalte „Perfektion“

Zur Frage der Temperierung bei Aristide Cavaillé-Coll

erschienen in: organ 2014/01 , Seite 26
Noch vor zwei bis drei Jahrzehnten ging die überwiegende Mehrheit der organistischen Fachwelt eigentlich ganz selbstverständlich davon aus, dass Aristide Cavaillé-Coll (1811–99) für seine eigenen Instrumente stets die gleiche, nämlich gleichstufige Temperierung wählte. Neuesten Erkenntnissen zufolge und aufgrund einer Neubewertung der Quellenlage wissen wir heute indes, dass der bedeutendste französische Orgelbauer des 19. Jahrhunderts zumindest in seiner ersten Schaffensperiode ungleichstufige Stimmungen präferierte.